vom Zufall zur Gründung der Gesellschaft ...

Prolog - Karnevalssonntag 1964


Unser späterer Gründungspräsident bzw. die "Obermötz" Dieter Kastleiner hatte mit einigen Verwandten und Stammtischfreunden in der Gaststätte „Zum Gockel“, die Idee:
"Sonndach weed de Veedelszoch angeluhrt".

Gesagt getan. Jedoch ist man zum Fußmarsch zu müde, und so muss ein Fahrzeug her.
Das ist wiederum zu unkarnevalistisch. Schließlich wird ein Lastwagen mit Krepppapier,
Papierblömcher und sonstigem Firlefanz ausstaffiert.
Dazu kommen die verschiedensten Kostüme: Neger, Indianer, Cowboys und dergleichen.
Mit der musikalischen Unterstützung eines Quetschebüggels und viel Trara und Zimbumm
stürzt sich „dat Schmölzje“ ins „Fastelovendsjewöhl“ Wie der Zufall es will geraten sie
in das Aufmarschgebiet des Schull- und Veedelszochs Wieso weiß keiner von ihnen so genau.
Guter Rat ist teuer, denn alles schreit "Kamelle", aber es sind keine da.
Also wird zum zweiten Mal der Organisationsapparat eingeschaltet und
prompt ist ein Sack Kamelle vorhanden.

Der Zoch setzt sich in Bewegung und der „gestylte Stammtisch- LKW“ mit lustigen Negern,
Indianern und „sonstigen Figuren“, unterstützt von Quetschebüggel-Musik und ausgestattet mit
der enormen Wurfmaterialmenge von 10 Pfund Kamelle ist mitten drin.

"Ein Zugordner fragt: „Welche Nummer habt Ihr?“
Wie „aus der Pistole geschossen“ antwortet ein Teilnehmer aus der Gruppe,
er kostümierte sich ja schließlich als Cowboy:

"Mir hann die Nummer siebzehn".


Er muss mit dieser Antwort wohl einen Geistesblitz erwischt haben,
denn jetzt geschieht das eigenartige an dem ganzen Unternehmen:

„Weil die an sich vorgesehene Gruppe 17 wohl nicht am Aufstellplatz erschienen ist,
wird das „Sölzer Schmölzje“ von der Zugleitung für diese Nummer gehalten
und in den laufenden Zug eingereiht.

Es versteht sich von selbst, dass die 10 Pfund Kamelle mit mathematischem Verstand
verwertet werden müssen. Dabei kommt die, das Kostüm zusammenhaltende Wäscheklammer,
sehr zustatten. Es wird jeweils eine Kamelle mit der nötigen Ruhe an der Klammer befestigt,
um diese dann, mittels Daumen- und Fingerdruck, huldvoll ins Publikum,
zu entlassen. Als der Veedelszoch zu Ende ist, ist sich das „Sölzer Schmölzje“ einig:

„Mer sin kapott, ävver et wor richtig schön“.

Nach kölscher Art wird das Ereignis am Abend mit viel Kölsch gefeiert.
Wie so oft in Köln früher, heute und hoffentlich auch noch morgen,
kommt dabei die Idee auf, so etwas Schönes zu wiederholen und
dafür einen „Veedelsverein“ zu gründen.

Der Name ist naturgemäß schnell gefunden.

Es handelt sich doch schließlich um eine Familie (="Famillisch").

Stammdesch Veedelszog-Mötze Sölzer Famillisch



"Aufzug auf der Chronik der Sölzer Famillisch von Erasmus Beil (†)"